Therapiearten


Die Therapie von Brustkrebs teilt sich in drei Arten: Die Operation, die Bestrahlung und die
Behandlung mit Medikamenten (Chemotherapie, Hormontherapie & Antikörpertherapie).
Die Operation ist der zentrale Teil der Therapie, sie wird häufig am Anfang der Therapie durchgeführt. Wenn die Brust erhalten bleibt, was heutzutage immer häufiger möglich ist, folgt die Strahlentherapie, diese wird häufig von der medikamentösen Therapie ergänzt.

Inzwischen kann diese Abfolge auch anders verlaufen, so wird zum Beispiel die Chemotherapie
vorgezogen, um den Tumor vor der Operation zu verkleinern, damit die Brust erhalten bleiben
kann. Auch beginnen manchmal Therapien mit der Strahlentherapie.

 

Heute können zwei Drittel aller Operationen brusterhaltend durchgeführt werden. Das ist möglich,
indem man nur den Knoten mit Sicherheitsabstand entfernt. Es wird also etwas gesundes Gewebe, dass um den Knoten liegt, mit entnommen. Die Bedingung für die brusterhaltende
Therapie ist die darauf folgende Strahlentherapie, außerdem darf der Knoten nicht größer als 2 cm
sein. Dann muss noch auf die Entfernung zur Brustwarze geachtet werden, sowie auf die
Milch- und Drüsengänge.
Stimmen diese Kriterien nicht überein, muss die Brust amputiert werden. Der Arzt ist auch noch
dazu gezwungen, wenn der Knoten entzündet ist, einen Tochterknoten hat oder wenn er nach
brusterhaltender OP wiedergekommen ist.
Eine Brustrekonstruktion mit dem Eigengewebe oder Implantaten ist allerdings möglich.

 

Der Strahlentherapie kommt bei der Erstbehandlung des Brustkrebses eine große Bedeutung zu.
Wird eine brusterhaltende Operation durchgeführt und anschließend auf die Bestrahlung
verzichtet, gibt es in 50% der Krankheitsfälle ein Rückfall der Brust. Durch eine Bestrahlung der Brust lässt sich die Rückfallrate von ca. 80% auf nur 5-10% senken. Die Strahlentherapie ist daher ein wichtiger Teil der Therapie.

Mit der Bestrahlung soll die Vernichtung von eventuell vorhandenen ganz kleinen Tumorresten (Residualtumor) erreicht werden.

Für jeden Patienten wird die Bestrahlung individuell geplant. Es kann zum Beispiel auch nötig sein die Lymphabflusswege zu bestrahlen. Da die Bestrahlung nur wenige Minuten dauert, ist sie nicht sehr belastend. Es ist sogar möglich den Krebs nur mit der Strahlung zu behandeln, doch das geschieht meistens nur mit Patienten im hohen Alter. Dabei ist der Körper allerdings einer sehr hohen Strahlung ausgesetzt.

 

Die medikamentöse Therapie behandelt mit Zellgiften (Zytostatika), Hormonen & Antikörpern.
Damit soll die unkontrollierte und schnelle Teilung der Krebszellen gestoppt werden und
Metastasen sollen verhindert werden. In der Chemotherapie werden die Zytostatika benutzt, die
Hormone bei der Hormontherapie und die Antikörper bei der Antikörpertherapie. Es gibt auch eine
Immuntherapie, die versucht den Körper dazu anzuregen, selbst gegen den Krebs zu kämpfen und
die körpereigene Abwehr zu stabilisieren. Die Behandlung erfolgt mit Interferonen oder
Interleukinen, also Eiweißmolekülen, die der Körper auch natürlicherweise produziert.

 

Bei hormonabhängigem Brustkrebs wird in vielen Fällen nach Abschluss der Chemo- und Strahlentherapie eine Antihormontherapie empfohlen, die die Östrogenproduktion unterdrückt, um ein erneutes Wachstum von Krebszellen zu verhindern. Bei Frauen, die vor der Erkrankung noch nicht in den Wechseljahren waren, kann es damit zu einer vorzeitigen Einleitung der Wechseljahre kommen. Unabhängig vom Alter hat eine Antihormontherapie Nebenwirkungen, die den Symptomen der Wechseljahre sehr ähnlich sind.
Die medikamentöse Therapie wird stationär durchgeführt, da die Medikamente sehr hoch dosiert sind.